Nov 04 2008

Vogesenwanderung auf den Ungersberg, den Rütliberg des Elsass – 14.10.2008

Geschrieben von um 17:17 unter Seniorengruppe,Tourenberichte

Dieser geschichtsträchtige Berg bei Andlau war bei der Herbstwanderung der Seniorengruppe am 14. Oktober 2008 das Ziel. Am Treffpunkt Klostermatte fanden sich 20 unternehmungslustige Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einigen Gästen ein. Leider war das Wetter nicht so viel versprechend wie an den vorangegangenen Tagen. Es war an diesem Morgen recht diesig aber trocken.

ungersberg.jpg

Mit vier gut besetzten PKW´s fuhr die Gruppe über Erstein nach Reichsfeld (337 m), dem idyllischen Weinort und Ausgangspunkt in den Vorbergen der Vogesen. Vorbei an blumengeschmückten Fachwerkhäusern ging es gleich steil bergauf durch die bunt gefärbten Reben dem blauen senkrechten Rechteck-Zeichen folgend. Dann führt der Weg in den Wald, wo die Esskastanien ihre Früchte reichlich abwarfen. Nach der ersten Stunde Aufstieg verloren wir die Wegkennzeichnung, was auf die Holzfällarbeiten zurückzuführen war. Also kämpfte sich die Gruppe aufwärts, teilweise auf schmalen Pfaden und zum Teil durch wegloses Gelände recht steil bergan. Die älteste Wanderin Maria empfand den Aufstieg mit einem Lachen auf den Lippen „abenteuerlich schön“ – also war alles o.k. Doch der mühevolle Weg wurde schließlich belohnt. Wir kamen auf den Weitwanderweg GR 5 mit dem roten Rechteck. Der Gipfel des Ungersbergs (901 m) war nun nicht mehr weit.


Die tief fliegenden Wolken erlaubten leider nicht den erhofften Ausblick ins Rheintal und auf den Vogesenkamm. Trotzdem wurde der erste Aussichtsturm in den Vogesen mit nur 7 m Höhe aus dem Jahr 1910 bestiegen. Dieser trägt den Namen des Gründers des Vogesenclubs Eduard Hering. Die wohlverdiente Mittagsrast wurde hier oben eingelegt und der Bauernaufstände gedacht, die sich im Jahr 1493 gegen die Obrigkeit und die Kirche im Südwesten formiert haben. In den damals undurchdringlichen Wäldern am Ungersberg fanden die Freiheitskämpfer Unterschlupf. Die Aufstände der Bauern wurden jedoch blutig niedergeschlagen.

Die kühle Witterung ließ die Gruppe schon bald aufbrechen. Der Abstieg erfolgte auf gut beschilderten Wegen über den Col de Ungersberg (679 m), vorbei an der Herberge Gruckert, die nur am Wochenende geöffnet ist. Hier wurde der Blick auf den mächtigen Bergkegel des Ungerbergs mit dem bunt gefärbten Herbstwald noch einmal frei gegeben. Nach rund vier Stunden Wanderzeit (ca. 14 km und 620 Höhenmetern) näherten wir uns wider dem Örtchen Reichsfeld mit seinen farbigen Weinbergen.

Am frühen Nachmittag trat die Gruppe die Rückfahrt an. In „Frenks Lindenhof“ in Nonnenweier ließen wir bei Flammenkuchen und Bauernvesper den ereignisreichen Tag ausklingen.

Letzte Führung und Bericht von Hans Textor.

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