Mrz 01 2008

Braunwalder Klettersteig

Geschrieben von um 16:11 unter Jugendgruppe

28. – 30.07.2007

Gleich zu Ferienbeginn war die Jugendgruppe in die Glarner Alpen aufgebrochen, um den Braunwalder Klettersteig zu bewältigen.

Nach der langen fünfstündigen Anfahrt brachte uns die Zahnradbahn rasch vom Talort Linth in das autofreie Bergdorf Braunwald, wo wir sofort unsere Rucksäcke schulterten, um rasch zur nächsten Bahnstation zu gelangen. Enttäuscht mussten wir dort feststellen, dass die nächste Bahn erst in 30 Minuten fahren würde. Mit der Gondelbahn ging es dann hinauf zum Gasthaus Grotzenbühl, wo wir zur Sesselbahn hinüberwechseln mussten, die uns auf den Gumengrat bringen sollte.

Wegen der schweren Rucksäcke musste jeder allein einen Sessellift besteigen. Wir waren allerdings froh um jeden Höhenmeter, den wir jetzt noch aufwärtsschweben durften.

Erst um 14.30 Uhr kamen wir dann am Bergasthaus „Gumen“ (1.910 m) an. Da das Wetter am nächsten Tag schlechter werden sollten, beschlossen wir, den Klettersteig sofort zu machen. Allerdings mussten wir dann auf den letzten Aufstieg hinauf auf den hinteren Eggstock verzichten.

Nach einem halbstündigen Aufstieg hatten wir den Einstieg (2.140 m) des Klettersteiges erreicht.

Auf dem Gumengrat genossen wir noch einmal die Sonne, denn der gesamte Klettersteig lag so spät am Tag bereits im Schatten.

Der erst im Jahr 2002 fertiggestellte Klettersteig begann gleich spektakulär mit einigen senkrechten Passagen. Die Schweizer Bergführer hatten allerdings mit soliden Krampen und Bügeln dafür gesorgt, dass sogar die drei jungen Klettersteigneulinge Jannis, Sebastian und Simon mit viel Spaß diese Passagen meisterten.

Je höher wir kamen, desto herrlicher waren die Tiefblicke auf dem ausgesetzten Grat.

Auf dem Leiteregg (2.310 m) hatten wir uns die erste Rast verdient, schließlich hatten wir bereits fast 200 Höhenmeter bewältigt.

Nun lag eine fast senkrechte Wand vor uns. Eine 20 m lange Eisenleiter ermöglichte den gefahrlosen Aufstieg, die restlichen Kletterpassagen führten durch zahlreiche Kamine.

Mit dem Gipfel des Vorderen Eggstockes (2.449 m) hatten wir den höchsten Punkt erreicht und gönnten uns nochmals eine ausgiebige Pause.

Im Abstieg bot sich noch einmal ein schöne Stelle am Grat, an der wir uns zum Gruppenbild stellen konnten.

Kurz darauf kamen wir an die Attraktion des Braunwalder Klettersteiges, die Chalottebridge. Die schwankende Hängebrücke überspannte eine kleine Schlucht.

Doch auch diese Herausforderung nahmen wir locker hin, denn in den Hochseilgärten in Kenzingen und im Elsaß hatten wir schon ähnliche Wackelstege getestet.

Über die Gratschneide ging es nun hinüber zum Mittleren Eggstock (2.420 m), von wo dann der eigentliche Abstieg beginnen sollte.

Auf der Grasschulter dieses Gipfels steht eine Biwakschachtel, in der man bei plötzlichen Wetterveränderungen Schutz suchen kann.

Fast eine Stunde lang benötigten wir für den steilen Abstieg, der weiterhin ständig durch Drahtseile gesichert ist. Den krönenden Höhepunkt bildete ganz unten am Wandfuß eine 30 m hohe eiserne „Strickleiter“.

Froh gelaunt, mit einem schönen Bergerlebnis in der Tasche, kehrten wir wieder zur Hütte zurück, wo wir bestens verpflegt wurden.

Glücklicherweise blieb es am nächsten Tag dann doch beständig, so dass wir noch im Klettergarten am Wandfuß der Eggstöcke Erfahrungen im Glarner Granit sammeln konnten.

Auf der Rückreise fuhren wir noch ins südlichste Elsass und wanderten zur Burg Landkron.

Von der Aussichtsterasse des Bergfriedes genossen wir die Tiefblicke hinunter in die Rheinebene und nach Basel.

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