Jul 30 2008

Jahreshöhepunkt der Familiengruppe war der Aletschgeltscher – 26./27.07.2008

Geschrieben von um 22:06 unter Familiengruppe,Tourenberichte

Nachdem wir bereits mit dem Diavolo-Klettersteig bei Andermatt und dem Mythen am Vierwaldstättersee unsere erste Bergtour bestritten hatten, stand gleich zum Ferienbeginn der höchste Höhepunkt auf dem Programm: eine Begehung des 24 km langen Aletschgletschers.

Da die Anfahrt wegen des starken Reiseverkehrs doch etwas länger gedauert hatte, mussten wir und an der Talstation der Fiescherbahn beeilen, um noch die nächste Seilbahn zu erreichen. Doch nach der ersten Hektik hatte jeder einen Platz gefunden und schon ging es die 1.150 Höhenmeter hinauf von Fiesch (1.060 m) nach Kühboden (2.212 m).

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Leider waren wir aber so spät daran, so dass es nach Beziehen der Unterkunft im Hotel Kühboden nicht mehr gereicht hätte, auf das Eggishorn zu wandern und dann noch um 17.30 Uhr die letzte Talfahrt zu erwischen. Deshalb wählten wir die bequemere Variante und fuhren auch mit der Seilbahn hinauf bis kurz unterhalb des Gipfels (2.869 m). So hatten wir sehr viel Zeit und weitere 657 Höhenmeter gespart.

Und wir hatten Zeit gewonnen, beim herrlichen Gletscherpanorama eine ausgiebige Vesperpause einzulegen.

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Vesper mit Tiefblicken auf den Gletscher

Mit dabei waren zum ersten Mal Familie Kopf aus Lahr und Familie Neubauer aus Seelbach, die sich offensichtlich wohl bei uns fühlen.

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Frisch gestärkt bestiegen wir dann den Gipfel des Eggishorns (2.926 m) und hatten damit den besten Aufssichtspunkt auf den Aletschgletscher erreicht.

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Von hier oben sahen wir uns auch schon einmal das Märjelental an, zu dem wir am nächsten Tag absteigen wollten. Ganz unten beim Gletschertor (das kleine Loch im Gletscher auf der linken Seite) wollten wir dann auf den Eispanzer aufsteigen.

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Leider war es uns nicht vergönnt, die 40 4000er, die man vom Eggishorn aus erkennen kann, zu sehen. Die tiefhängenden Wolken verwehrten uns diese Aussicht.

Der Absteig wieder hinab nach Fiescheralp war zwar mit einigen Schikanen versehen, doch nach 2 1/2 Stunden hatten wir unser Ziel erreicht…

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…und gönnten uns auf der Terrasse noch ein kühles Getränk.

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Beim Abendessen wurden wir von Marcell und seinem Team mit einem Vier-Gänge-Menü verwöhnt und konnten dabei Kraft für den nächsten Tag tanken.

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2. Tag, Abenteuer Gletscher

Auch das Frühstücksbuffet ließ nichts zu wünschen übrig. Wohl gelaunt und spannungsgeladen ging es dann los. Auf dem Anmarsch zu einem 1 km langen Tunnel hatten wir dann doch noch das Glück, das von der Morgensonne beschienene Matterhorn und die Monte-Rosa-Gruppe zu bewundern.

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Der Tunnel war angelegt worden, um auf der anderen Bergseite eine Staumauer zu bauen. Durch diese Abkürzung war es uns möglich schon nach 15 Minuten unterhalb der Berghütte „Gletscherstube“ wieder ans Tageslicht zu gelangen. Jetzt war es nicht mehr weit – zum ersten Mal lag unser Tagesziel direkt vor uns.

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Aber bevor das Abenteuer beginnen konnte, mussten erst einmal einige Ziegen und Schafe aus der Nähe begutachtet werden.

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Erst jetzt konnten sich die Teilnehmer davon überzeugen, was es bedeutet, zum Gletscherrand abzusteigen. Was gestern von oben noch so flach ausgesehen hatte, erwies sich nun doch als eine tiefe Schlucht, an dessen unteren Ende sich das Gletschertor befand, dass nun gar nicht mehr so klein war.

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Endlich war es so weit. Nachdem alle Teilnehmer in zwei Seilschaften eingebunden waren, begann der steile Aufstieg auf die Gletscheroberfläche. Von hier unten sind gut 100 Höhenmeter zu bewältigen, bevor man den gesamten Gletscher mit seinen gewaltigen Spaltenzonen aus der Nähe bewundern kann. Zuerst bewegten wir uns auf dem Seitenstreifen des Gletschers, der durch die von den Felsen herabgefallenen Steine schwarz wie eine zerrissene Elefantenhaut aussieht. Doch dieser Steinsplit ermöglicht es erst, den steilen Aufstieg auch ohne Steigeisen angehen zu können.
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Ja und jetzt klärte sich auch die Frage, wie tief denn die Spalten auf so einem Gletscher sind. Vom Eggishorn aus hatte man diese Spalten noch gar nicht so wahrnehmen können.

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Die Seilschaften von Norbert und Reinhold bewegten sich nun mitten durch die Spaltenwelt des Aletschgletschers.

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Je abenteuerlicher der Weg auch über schmalste Spaltenbrücken führte, desto beeindruckter waren die Teilnehmer. So phaszinierend hatten sie sich einen ausgeaperten Gletscher nicht vorstellen können.

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