Mrz 09 2013
Winteridylle im Allgäu am meteorologischen Frühlingsanfang
Wieder einmal Glück hatte Tourenleiter Hans Petzendorfer bei der Terminwahl für die 2tägige Alpen-Schneeschuhtour am 01./02. März 2013 im Allgäu, denn Wetter und Schneeverhältnisse hätten schöner nicht sein können. Auch der Lawinenbericht gab keinen Anlass zur Sorge. Lediglich eine abklingende Grippe machte ihm und einer Teilnehmerin noch etwas zu schaffen.
Auf dem Riedberger Horn (1787 m) angekommen:
Von links: Ruth Böttcher, Anne Schwarzwälder, Sabine Petzendorfer, Birgit Villinger,
Gerhard Eisenblätter und Tourenleiter Hans Petzendorfer
Ausgangspunkt in diesem Jahr war die Skiarena Grasgehrenhütte (1447 m) auf dem Riedbergpass (Oberallgäu).
Bei reichlich Schnee und ungetrübtem Sonnenschein herrschte Hochbetrieb, aber bereits nach einigen Minuten Gehens befand sich die Gruppe in der ‚Ruhezone’, mit Blick auf das erste Ziel, das Riedberger Horn (1787 m), der höchste Berg der Hörnergruppe in den westlichen Allgäuer Alpen. Bereits während des Aufstiegs genoss die Gruppe den fantastischen Ausblick ins benachbarte Kleinwalsertal mit Hoher Ifen, den Gottesackerwänden und dem Widderstein, auf den Hauptalpenkamm mit Hochvogel, auch die Herberge für die Nacht wurde zwischen einer Baumgruppe ausgemacht.
Trotz vieler Ski- und Schneeschuhspuren waren nur wenige an diesem Freitag abseits der Piste unterwegs.
Ein schnelles Gipfelphoto, ehe sich die Gruppe des kühlen Windes wegen für die Pause ein windgeschütztes Plätzchen suchte.
Mit reichlich Abstand zu den Schneewechten ging es abwärts auf dem Grat entlang Richtung ‚Ochsenkopf’.
Dabei galt es, zwei etwas steile Stellen zu bewältigen, die volle Konzentration erforderte, dann konnten die restlichen Ab- und Aufstiegshöhenmeter Richtung Ochsenkopf (1662 m) etwas ‚entspannter‘ angegangen und die fantastische Aussicht genossen werden.
Es war später Nachmittag, als die Gruppe das ‚Berghaus Schwaben‘ (1520 m) erreichte, mit Panoramablick zur Hörnerbahn und zum Nebelhorn diesen herrlichen Vorfrühlingstag ausklingen ließ, um sich dann als einzige Gruppe bei guter Hausmannskost und beim Kartenspiel von den Strapazen des Tages zu erholen.
Sportlich gesehen hieß es an diesem Tag ca 4 ½ Stunden reine Gehzeit und 560 hm aufwärts, 470 hm abwärts zu bewältigen.
Ein Blick in den nächtlich klaren Sternenhimmel verhieß gutes Wetter für den nächsten Tag, und so ging es
bei herrlichen Bedingungen am Samstagmorgen zunächst in Richtung Riedberger Horn.
Von hier blickte man nochmals auf den tags zuvor begangenen Grat.
Aus der Nähe „gefürchtet“, aus der Ferne geliebt, zitierte Birgit einen bekannten Satz.
Auf der Nordseite galt es im Aufstieg einen Hang (40-50° steil) durch lockeren Tiefschnee zu queren
(bei absolut sicheren Lawinenverhältnissen), für den Tourenleiter im „Vorstieg“ eine beschwerliche Spurarbeit.
Vom Rücken des ‚Bolgen’ (1669 m) ging es zum in ständigen Auf und Ab (Hochmoorgebiet) zum Wannenkopf (1712 m),
ebenfalls ein schöner Aussichtsberg, auf den es an diesem Samstagmorgen etliche Skitouren- und Schneeschuhgeher zog.
Der Hüttenwirt bestätigte am Vorabend, dass dies eine „Supertour“ ist.
Nach einiger Zeit auf dem Höhenweg hieß es dann für die Gruppe den ‚Abwärtsgang’ einzulegen zur Grasgehrenhütte, wo ein Skirennen stattfand und ein entsprechender Lärmpegel die Schneeschuhgeher in die „Wirklichkeit“ zurückholte.
Im Gegensatz zum winterlichen Märchenwald im Südschwarzwald 2 Wochen zuvor, waren diese beiden Tage im Oberallgäu geprägt von herrlichen Fernblicken in die Hügel- und Tälerlandschaft sowie auf die umliegenden Bergketten.
Wieder einmal waren wir (nicht nur dem Tourenleiter gegenüber) dankbar, unsere wunderbare Schöpfung
im Wechsel der Jahreszeiten erwandern und erleben zu dürfen.
Bericht und Bilder: Sabine Petzendorfer
09.03.2013
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