Aug 28 2014

Barre des Ecrins (4101 m)

Geschrieben von um 13:50 unter News

Der Barre des Ecrins ist vermutlich der am weitesten entfernte Viertausender der Alpen (von Lahr aus gesehen). Trotz der fast achtstündigen Anfahrt meldeten sich Karl-Heinz, Markus und Uli für die Tour an. Am 30.07.14 fuhren wir spät am Abend los. Nach vierstündiger Fahrt legten wir auf einem schweizer Bergpass eine Pause ein. Auf Grund des beginnenden Regens übernachteten wir in einem nahegelegenen, leerstehenden Steingebäude.

Früh am nächsten Morgen fuhren wir weiter. Über den Galibier erreichten wir schließlich unseren Ausgangsort: Ailefroide. Hier begann unser Aufstieg durch eine wunderschöne, vollkommen unverbaute Landschaft. Diese Landschaft lockt allerdings viele Besucher an. So waren wir auf unserem Aufstieg nie allein.

Nach etwa drei Stunden kamen wir mit schwerem Gepäck an unserem Biwakplatz an. Wir hatten von Anfang an beschlossen im Zelt zu übernachten, da die Ausgangshütte trotz über 100 Schlafplätzen bei gutem Wetter immer total überfüllt ist.

Bereits um 20 Uhr war Schlafenszeit. Um drei Uhr nachts klingelte der „Wecker“. Nach einem kurzen Frühstück starteten wir gegen 03:30 Uhr. Über Blockgelände kamen wir sehr schnell an den Gletscher. Nach einer Stunde Aufstieg, vereinigte sich unser Weg mit dem Hüttenweg. Hier trafen wir mit vielen anderen Bergsteigern zusammen. Wir ordneten uns in die Karawane ein und stiegen auf dem Gletscher weiter hinauf. Zum Glück hatten nicht alle Bergsteiger dasselbe Ziel wie wir, so dass es um uns herum allmählich ruhiger wurde. Schließlich kamen wir am Beginn einer steilen Flanke an.

Über diese stiegen wir jetzt mit deutlichem Höhengewinn hinauf. Auch die Überquerung einer riesigen Gletscherspalte bereitete um diese frühe Uhrzeit keinerlei Probleme. Nach weiteren 1,5 Stunden und einem tückischen Bergschrund erreichten wir den Sattel vor dem luftigen Gipfelgrat.

Hier begann eine schöne Kletterei in festem Fels auf einem sehr, sehr ausgesetzten Grat. Erschwerend kam hinzu, dass bereits Seilschaften wieder abstiegen bzw. andere überholt werden mussten. Ausweichmöglichkeiten gibt es aber auf diesem Grat nicht wie Sand am Meer.

Somit war es immer wieder heikel, derartige Manöver auf dem Grat durch zu führen. Bei bestem Wetter standen wir schließlich um 09:30 Uhr auf dem Gipfel. Der südwestlichste Viertausender der Alpen war bezwungen.

Nach weiteren 1,5 Stunden und einem Abseilmanöver hatten wir wieder den Ausgangspunkt der Kletterei, den oben erwähnten Sattel, erreicht. Von hier aus konnten wir noch in wenigen Minuten den zweiten Gipfel unserer Tour mitnehmen, den Dome des Neige (4015 m).

Für Uli waren es die ersten beiden Viertausender der Alpen und Markus nähert sich mit diesen beiden Gipfeln bereits der Zahl „Zehn“.

Anhand der Wolkenbildung war klar, dass die kurze Schönwetterperiode alsbald ein Ende haben würde. Der Abstieg gestaltete sich darum flott.

Über immer weicher werdenden Schnee kamen wir um 14 Uhr an unserem Zeltplatz an. Die Zelte wurden zügig abgebaut und wir stiegen noch bis ins Tal hinab. Direkt bei Ailefroide befindet sich ein Campingplatz. Hier verbrachten wir noch eine weitere Nacht im Zelt.

Am nächsten Tag war das Wetter bereits wieder deutlich schlechter. Uns war dies relativ egal, da nur noch die Rückfahrt anstand. Wir hatten das außergewöhnliche Glück gehabt in einem Zweiwochenschlechtwetterzeitraum die einzigen beiden guten Tage für unsere Tour erwischt zu haben.

 

 

 

 

 

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